Bei herrlichem Fußballwetter traf Viktoria in fast heimischen Gefilden auf die dritte Mannschaft von Hafen. Ob es an der frühen Anstoßzeit, dem weichen Kunstrasen, einer Unterschätzung des Gegeners lag oder an sonst was: Das Viktoria-Spiel kam irgendwie nicht recht in Gang, es wurden zu viele lange Bälle gespielt und es war viel Hektik im Spiel. Zum Glück konnte der Gegner aber zunächst kein Kapital aus der eher schwachen Viktoria-Leistung schlagen. Bis zur 24. Minute plätscherte das Spiel so dahin, aber plötzlich zog Hafen das Tempo aus der eigenen Hälfte an, spielte 2,3 schöne, schnelle Pässe und schloss zum 1:0 Führungstreffer ab. Lange Gesichter bei Viktoria, aber im Grunde brauchen wir immer diesen Weckruf. So auch diesmal, denn nach dem Rückstand wurde Viktoria besser und kam nun auch zu Torchancen. Eine sehr gute Chance für Christian Adam, der am langen Pfosten einköpfen wollte, verhinderte die Hafen-Abwehr mit einem klaren Handspiel. Den fälligen Strafstoß verwandelte Stefan Waldhaus zum Ausgleich. Kurz danach rettete Keeper Christian Behlendorf mit einem guten Reflex gegen einen Kopfball aus kurzer Distanz nach einer Ecke.
Fast mit dem Halbzeitpfiff dann die Führung für Viktoria: Maik Neu setzte sich auf der rechten Seite gegen 3 Häfener durch und flankte auf Christian Adam, der den Ball volley gefühlvoll über den gegnerischen Torwart hob. Ein Sahnetor !

Nach der Pause Viktoria sofort wieder am Drücker und mit dem 3:1 erneut durch Christian Adam, der eine Flanke von der rechten Seite mit dem Kopf über die Linie drückte. In der 56. Minute sogar die 4:1 Führung durch Marcel Kreibig, der sich im gegnerischen Strafraum gut durchsetzen konnte. Nun hätte man die Führung locker herunterspielen können, aber aus unerklärlichen Gründen ließ Viktoria nach, verlor zunehmend die Zweikämpfe und geriet unter Druck. Die erste Chance zum Anschlusstreffer für Hafen vereitelte Christian Behlendorf im Viktoria-Tor, als er einen Elfmeter in hervorragender Manier parierte. Aber auch danach Viktoria nicht im Aufwind, sondern Hafen mit immer mehr Druck und den Treffern zum 2:4 in der 75. Minute und zum 3:4 in der 81. Minute. Es gab zwar noch den einen oder anderen Entlastungsangriff, aber Viktoria wurde nicht mehr wirklich torgefährlich. Also hieß es zittern bis zum Schluss und Dank an den Schiri, dass er die Abseitsstellung von Hafen beim vermeintlichen 4:4 in der Schlussminute richtig sah und pfiff. Am Ende Glück gehabt, 4:3 gewonnen und 3 Punkte.

Ich kann mir nicht erklären, warum wir nach der 4:1 Führung noch so unter Druck geraten sind. Sicher hatten wir einige Umstellungen (Hupe, Martin Schwerin raus) und einige Leute, die unter der Woche nicht ganz gesund waren. Ich selbst hatte mit Anflügen von Wadenkrämpfen zu tun, aber so eine Führung dürfen wir uns nicht nehmen lassen. Ist zwar noch mal gut gegangen, aber nächste Woche im Spitzenspiel gegen Lok müssen wir uns noch erheblich steigern.